Fragen und Antworten
Die Antworten auf die häufigsten Fragen von Interessierten.
Ist diese Holzbauweise nicht furchtbar experimentell? Wie könnt ihr sicher sein, dass beim Bau alles klar geht und dass das Haus lange steht?
Holz wird seit Jahrtausenden zum Wohnbau verwendet und es gibt auch heute noch viele sehr alte Häuser aus Holz. Wir finden sie z. B. im gesamten süddeutschen Raum, in Österreich und der Schweiz.
Natürlich müssen wir Fragen (u. a.) der Statik und des Brandschutzes beachten, aber das ist alles lösbar. Das Architekturbüro ASUNA, mit dem wir zusammenarbeiten, hat bereits vergleichbare Häuser in dieser Bauweise errichtet und gut mit Firmen zusammengearbeitet, die sich auf die Herstellung bzw. auf die Montage dieser Baustoffe spezialisiert haben. ASUNA wurde in den letzten Jahren mehrfach dafür ausgezeichnet (Infos u.a. bei KFW, Architektenkammer Sachsen).
Warum denn dieses Konzept? Wäre ein einfaches Mehrfamilienhaus nicht deutlich einfacher gewesen?
Einfacher in Planung und Bau vielleicht. Aber wir haben eine Vision, die uns als Baugemeinschaft ein. Wir wollen zukunftsfähig bauen. Das bedeutet im Zeichen der Klimakatastrophe und von Rohstoffknappheit, dass wir uns ganz bewusst für ein Gebäude entschieden haben, das während Bau und Betrieb möglichst energieeffizient und ressourcenschonend ist. So binden wir beispielsweise durch die Holzbauweise bereits während des Baus Kohlenstoffdioxid - im krassen Gegensatz zu ressourcenintensiven Betonbauten.
Die grüne Fassade mag ja schick aussehen. Aber was habe ich davon, wenn ich nicht da wohne?
.Uns Bewohner_innen dient die Fassade als natürliche Wärmeregulierung. Aber auch das Quartier, seine Besucher_innen und Bewohner_innen profitieren von der Fassade:
- Sie verbessert das Mikroklima im Quartier
- Sie hilft, an heißen Sommertagen die Temperatur in der unmittelbaren Umgebung zu reduzieren.
- Sie kann die Luftqualität an einer vielbefahrenen Straße im Dresdner Talkessel verbessern.
Und wie sieht's mit dem Energiesparen aus?
Unser Gebäude ist als KfW-40+-Standard geplant. Damit ist es so ausgelegt, dass wir im Betrieb möglichst viel Energie einsparen. Gleichzeitig nutzen wir ausschießlich regenerative Energiequellen.
Warum hat sich die Baugemeinschaft für dieses Grundstück entschieden?
Es sind kaum Grundstücke verfügbar. Das Grundstück wurde von der Stadt Dresden speziell für Baugemeinschaften ausgeschrieben und entspricht mit seiner Lage unseren Vorstellungen, denn wir wohnen bereits in der Nähe. Wir schätzen das Stadtteilzentrum Ost, die Nähe zur Elbe und den ÖPNV-Anschluss am Haus, mit dem man schnell in der Innenstadt ist.
Wird das Haus ein Verein?
Nein. Wir haben uns dafür entschieden, eine Wohnungseigentümergemeinschaft zu bilden.
Ganz generell: Was ist eine Baugemeinschaft?
Das kann das bauforum dresden e. V. super erklären. Dieser Verein unterstützt uns im Planungsprozess und hat auch einen Überblick über andere Baugemeinschaftsprojekte in und um Dresden.
Also baut ihr jetzt gemeinsam und dann wohnt Jede_r für sich?
Natürlich hat jede Partei mit ihrer eigenen Wohnung den ganz privaten Rückzugsraum, der ganz individuell gestaltet oder für andere geöffnet werden kann. Gleichzeitig möchten wir aber von einer starken Hausgemeinschaft profitieren.
- In unserer Gemeinschaft wollen wir Dinge gemeinsam nutzen.
- Entsprechend unseren indiviuellen Fähigkeiten wollen wir uns gegenseitig unterstützen und wenn nötig Hilfestellung geben.
- Wir verzichten soweit möglich auf eigene PKW und nutzen stattdessen eine gemeinsame Flotte an KFZ und Lastenrädern. Den so entstandenen Platz nutzen wir für unsere individuellen Fahrräder.
Macht Ihr das professionell?
Nein. Wir haben beruflich nichts mit dem Baugeschäft zu tun, sondern arbeiten in ganz anderen Bereichen. Wir haben schon viel darüber gelernt, wie so ein Hausbau funktioniert, und arbeiten deshalb in der Planung (und dann später auch beim Bau) mit Expert:innen zusammen, die sich damit wirklich auskennen (d. h. mit einem Architekturbüro und dem bauforum dresden e. V.).
Wann wird losgebaut?
Der Zeitplan sieht (grob) so aus:
- Das Grundstück gehört nach langen Verhandlungen mit der Stadt Dresden nun endlich uns.
- Unser Bauprojekt hat die diversen Ämter durchlaufen. Der Bauantrag ist eingereicht und wir erwarten demnächst die Rückmeldung der zuständigen Stellen.
- Das bedeutet auch, dass die Planungen bereits weit fortgeschritten sind. Wir wissen, wie die Wohnungen, die grüne Fassade, der Dachgarten und die Gemeinschaftsräume aussehen werden.
- Derzeit planen wir mit einem Baubeginn im März 2023.
- Ab dann können wir in ca. 2 Jahren einziehen.